Suchmaschinen als Hilfsmittel für Übersetzer

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Wer suchet, der findet – vielleicht.
Suchmaschinen als Hilfsmittel für Übersetzer

Die Zeiten, in denen Übersetzer auf der Suche nach dem richtigen Begriff viele Stunden in Bibliotheken verbringen, teure Wörterbücher oder Fachzeitschriften kaufen mussten, sind – zum Glück – dank  des Internets fast vorbei. Ich sage bewusst fast,  denn nicht immer findet man in den unendlichen Weiten des Internets die Information, die man gerade benötigt.  Dies liegt einerseits daran, nicht alle Informationen über Suchmaschinen auffindbar sind (Deep Web) und andererseits an unserer Art zu googlen. Besonders technische, akademische Texte werden in Archiven und Datenbanken gespeichert, die nicht von den Webseiten-Crawlern aufgespürt werden – und gerade diese Seiten könnten uns vielleicht helfen. Wie kann man also an relevante, vielleicht auch versteckte Informationen gelangen? Ein winziger Überblick über die Möglichkeiten.

Die Hilfsmittel:

1. Google, Bing etc.

Google ist für viele von uns die Suchmaschine schlechthin. Google liefert viele Treffer, listet sie nach einer bestimmten Relevanz auf und wir müssen nur die entscheidende Seite, die entscheidende Datei finden. Manchmal ist das gar nicht so einfach, vor allen Dingen, wenn man eine Unmenge an Treffern geliefert bekommt. Man kann Google auch zielgerichteter nutzen, mit sogenannten Operatoren.

Beispiele:
  • „mein Suchwort“: liefert nur Treffer mit exakt diesen Suchbegriffen
  • mein Suchwort -Begriff: liefert z.B. bei der Suche Ernest alle Treffer ohne Hemingway dahinter
  • ~Suchwort: liefert als Ergebnis für die Suche nach z.B. „Pfannkuchen“ auch die Synonyme (Krapfen, Berliner etc.=
  • Suchwort site:dsdfs.de  findet alle Treffer auf einer bestimmten Seite
  • define:suchwort findet alle Seiten, auf denen es eine Definition des Suchworts gibt.
  • Google-Bildersuche: ein tolles Hilfsmittel, wenn man zwar eine Abbildung hat, aber nicht weiß, was man eigentlich genau sieht. Einfach die Bildersuche starten, noch eine Beschreibung dazu
    und man hat vielleicht Glück und landet einen Treffer.
  • Google Scholar: eignet sich hervorragend zur Recherche von wissenschaftlichen Artikeln

Es gibt noch sehr viele andere Optionen, die hier alle aufzuzählen, würde zu weit gehen. Aber: man kann sie googeln 😉

2. Wikipedia

Das Problem mit Wikipedia ist folgendes: Wenn man in den Artikeln auf die Links klickt, sitzt man den ganzen Tag davor und liest und liest und liest – und vergisst am Ende, wonach man ursprünglich gesucht hat.

Aber im Ernst: Wikipedia ist ein guter Startpunkt für weitere Recherchen. Die Artikel gibt es meist in mehreren Sprachen und es ist sehr einfach, die Sprache des Artikels zu wechseln.

Man darf Wikipedia nur nicht als „gegeben“ hinnehmen. Zu jedem Treffer, gerade bei obskuren Begriffen, sollte man weitere Recherchen betreiben, um sicher zu gehen, dass dieser Begriff auch wirklich so genutzt wird. Eine Hilfe sind da z.B. auch die Links, Literaturhinweise unter jedem Artikel.

3. Linguee, Reverso, Wordnik

Linguee ist tatsächlich einer der Orte, an denen man sehr schnell fündig werden kann. Gibt man einen Suchbegriff ein, so liefert Linguee Treffer von mehrsprachigen Webseiten mit diesem Begriff. Aber OBACHT: Man sollte sich davon überzeugen, dass die Seite wirklich von Muttersprachlern übersetzt wurde. Gerade deutsche Seiten strotzen in der englischen Version nur so von Fehlern, da sie nicht immer von Muttersprachlern übersetzt worden sind.  Reverso und Wordnik liefern ebenfalls kontextbezogene Treffer, wobei Wordnik nur englische Treffer liefert, aber bei einigen Begriffen sogar Bilder dazu anzeigt.

4. Encyclopedia Britannica

Ein wunderbares Füllhorn von Wissen. Sehr aktuelle Berichte, Artikel auf der Webseite britannica.com

5. Artcyclopedia

Bei Kunst und Künstlern kann man schon mal überfordert sein. Die umfangreichste Seite, die ich bisher dazu gefunden habe. Sehr detailliert.

6. Wolfram Alpha

„Die rechnende Wissensmaschine“ – so das eigene Motto – liefert etwas langsamer als andere Suchmaschinen direkte Treffer, d. h. man muss sich nicht durch hunderte von Links klicken. Zu den gefundenen Begriffen gibt es zudem noch weitere Infos, teilweise sogar Übersetzungen.

 

 

Ich könnte noch stundenlang Seiten über Seiten aufzählen (wie z.B. die IATE-Termbank, Glossarissimo etc) , die uns bei der Arbeit behilflich sein können. Leider würde dies aber den Artikel sprengen, der nur Anregungen geben kann und soll.

Doch was ist mit „versteckten“ Seiten, wie finde ich mich dort zurecht, bzw. wie finde ich sie überhaupt?

 

„Versteckte Seiten“

Viele Universitäten, Institution und Konzerne haben auf ihren Seiten interessante Informationen „versteckt“. Es ist nicht immer leicht an diese Informationen zu kommen, man muss entweder dafür zahlen oder sich vorher registrieren.

Aber es gibt dennoch diverse Seiten, die interessante Treffer liefern, dazu gehört auch das schon erwähnte Google Scholar. Andere Fachsuchmaschinen sind, u. a. :

a. BASE Bielefeld Academic Search Engine

BASE ist eine Suchmaschine, die speziell für wissenschaftliche Dokumente konzipiert ist. Zudem steht ein Großteil der Texte frei zur Verfügung (Open Access)

b. Science direct

Ebenfalls eine Sammlung von Volltexten. Zum größten Teil kostenpflichtig, aber man kann die Suche auch auf frei verfügbare Texte beschränken.

Wie schon gesagt, auch hier gibt es noch Hunderte von Seiten, besonders von Universitäten, die jede Menge Fachdatenbanken und Kataloge auflisten.
Die Auswahl hier kann und soll nur einen kleinen Einblick geben, wie man an Informationen kommen kann, die für uns wichtig sind und die nicht direkt in der Suche via Google/Bing als Treffer gelistet werden.

Und man darf auch solche Ressourcen wie YouTube.edu, TedTalks oder Slideshare aus seiner Recherche nicht  ausschließen. Selbst auf Pinterest und scoop.it kann man entscheidende, spannende oder interessante Informationen finden – man muss nur suchen.

 

Viel Spaß dabei!

 

 

 

 

 

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